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China Rundreise 2007 -Einfach nur ein Traum-


Kurze Einführung in die chinesische Sprache: Ni hau heißt Guten Tag, Xie Xie (in Chengdu spricht man dies "Shi Shi" aus) ist das Wort für Danke, mit Tschin ist Bitte gemeint und beim Anstoßen sagen die Chinesen Gam bei.

 

Kaum ein anderes Land mutet dem Besucher fremdartiger an als China. Die faszinierenden Schriftzeichen, die nur wenige Europäer entziffern können, die Sprache, die mit ihren Tonhöhen an Gesang erinnert, der so gänzlich anders ist als alles, was man bei uns hört. Kann es da etwas Schöneres geben, als dieses beeindruckende Land gut organisiert und mit Deutsch sprechender Reiseleitung zu erleben?

Unser Reiseleiter Hä (Michael)
Am 03.April war es dann endlich soweit - China -
-Helsinki-Peking- Unsere Traumreise begann mit wenig Schlaf, einer sehr kurzen Nacht, aber einem Gefühl voller Aufregung und freudiger Erwartung

Wir starteten um 4.30h am 03.04.07 mit dem Taxi in Richtung Bahnhof Baden-Baden wo wir mit dem Regionalzug nach Karlsruhe fuhren um dort den Intercity nach Mannheim zu erreichen. Dort mussten wir leider wieder umsteigen. Stress pur für mich (Otti)! Kofferschleppen war angesagt!

Mit dem Intercity fuhren wir dann zum Frankfurter Flughafen. Endlich war es dann soweit, als wir um 7.00h glücklich unser Ziel erreichten.

Nun hieß es an Terminal 2 zu gelangen, was dann mit der Sky Line
Hochbahn ein Kinderspiel war.

Schon drei Stunden vor Abflug, also wieder mal viel zu früh, kamen wir dann in Frankfurt, Flughafen-Fernbahnhof an, um einzuchecken. Wir waren allerdings nicht die ersten, andere waren schneller!

So kamen wir gegen 8.00h am Terminal 2 an, wo wir schon einige Teilnehmer unserer Gruppe trafen. Mit einem netten Herrn vom Patentamt, der mit seiner Frau reiste, machten wir gleich eine nette Bekanntschaft, er hatte sich sehr gut auf China vorbereitet, er erzählte viel davon,
so wurde die Vorfreude nochmals gesteigert.

Einchecken konnten wir erst gegen 9.00h. Die Zeit verging wie im Fluge, man hatte doch den einen oder anderen Plausch zu machen, nun war auch von Müdigkeit nicht mehr viel zu spüren. Abflug war um 10.45h Richtung Helsinki, wo wir pünktlich um 14.10h landeten.

 

Prost !
Hier hieß es die Uhren um eine Stunde vorzustellen.

Vorboten Olympiade 2008 Peking

 

Weiter ging es dann um 17.50h in Richtung Peking, hier mussten wir dann unsere Uhren um 6 Stunden vorstellen. Todmüde und völlig unausgeschlafen kamen wir dann um 7.35h in Peking an.

 

Nur ein Wunsch stand auf dem Programm, ein kuscheliges Bett und dann schlafen, schlafen,schlafen.

Die Vorfreude währte leider nicht so lange.
Wir wurden von zwei Reiseleitern begrüßt. Michael unser ständiger Reisebegleiter und Li
unser örtlicher Begleiter.

Unser lieber Reiseleiter Li lachte uns freundlich entgegen, begrüßte uns mit "Willkommen Langnasen"


um uns mitzuteilen, dass erst mal
"Kultur" auf dem Programm stand. Unsere Hotelzimmer ständen erst um 13.00h zur
Verfügung. Also gleich mal zum Kaiserpalast und zum Platz des "Himmlichen Friedens"
Nun ja, wir waren ja gekommen um die chinesische Kultur Chinas kennen zu lernen.

Jedes Mal wenn wir zum nächsten kulturellem Ereignis starteten, lautete sein Ruf:
" Attacke "

Außerdem erklärte er uns, wenn jemand zur Toilette wolle, dann würde das immer der inneren Harmonie dienen.

Somit lautete das Schlagwort: Wer möchte die "Harmonie" besuchen?
Dazu gibt es noch zu sagen, Toiletten sind sehr gewöhnungsbedürftig.

Erstens fast alles nur Plumpsklos, wäre ja nicht so schlimm, wenn es wenigstens
Türen geben würde!!

Nicht immer, aber immer öfter!

Toilettenpapier kennen die Chinesen scheinbar auf den öffentlichen Toiletten auch nicht!

Trotz chinesischer Augen (Übermüdung), war es gleich zu Beginn ein Wahnsinnsgefühl


am Platz des Himmlichen Friedens zu stehen, wo sich doch in der Vergangenheit soviel ereignet hatte.

 

Ehrenwache

Mao Mausoleum

Das Tian'anmen-Massaker bezeichnet die gewaltsame Beendigung der monatelangen Besetzung des Platzes des himmlischen Friedens in Peking von chinesischen Studenten am 3. und 4. Juni 1989 durch das chinesische Militär.

Als nächstes kam dann doch die Frage auf, "wie -bitte schön" soll man heil über diese Straße zum Bus kommen? Also gut, wer hupt hat Vorfahrt. Vielleicht auch, weil, wer größer ist, der fährt auch ohne hupen durch, zumindest, wenn genug Platz ist, bzw. sich ausreichend Platz erdrängeln lässt. Wie sagte doch unserer Reiseleiter so schön:
In China gibt es ein Leitsatz wenn man die Strasse überqueren möchte, entweder man ist mutig oder man ist tot. Na das waren ja tolle Aussichten!!


Himmelstempel

Eine der größten und ältesten Tempelanlagen Beijings (Peking) lädt zu jeder Jahreszeit zu herrlichen Spaziergängen ein. Die Kiefern des Parks versprühen den Duft des Waldes, welcher besonders angenehm erscheint, wenn man sich bereits länger in der Stadt aufgehalten hat.

 

Höhepunkt des Besuchs ist die Besichtigung der im Zentrum gelegenen Hallen. Die in jedem Reiseführer beschriebenen akustischen Besonderheiten der Tempelanlage kann man selbst testen, auf dem mittleren Stein des Himmelsaltars, welcher für seine besondere Akustik bekannt ist, der Sprecher hört sich selbst sehr laut. Ich versuchte es auch mit dem Wort "Attacke" und siehe da es klappte. Weitere "Spezial Sound Effekts" lassen sich an der Echomauer sowie auf den drei Steinen vor der Halle des Himmelsgewölbes ausprobieren.

 


Das "Tor des Himmlischen Friedens" an der Nordseite des Tian´anmen-Platzes.
Mao Zedong ist allgegenwärtig. Ein überdimensionales Portrait des umstrittenen Politikers "ziert" den Eingang zum Kaiserpalast und zur Verbotenen Stadt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes befindet sich übrigens das "Mao"soleum.

Zentraler Punkt:
der "Platz des Himmlischen Friedens"
Uns beeindruckte die Größe (mit 40 ha der größte Platz der Welt!) und die Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes
innerhalb der Mauern der Verbotenen Stadt trifft man auf Bauwerke mit so klangvollen Namen wie :

"Halle der höchsten Harmonie"
"Tor der Irdischen Reinheit"
"Palast der konzentrierten Eleganz"
"Neundrachenwand"
"Halle der Berührung von Himmel und Erde" ... usw.
Den heutigen Namen erhielt der Palast, weil im 13.Jh. Nur der Kaiser und sein Gefolge die Anlage betreten durften.

Einen großartigen Überblick über das gesamte Gelände der Verbotenen Stadt und über die City von Peking verschafften wir uns vom Pavillon des Ewigen Frühlings auf dem "Kohlehügel".


Pausieren im Konfuziustempel

Im Konfuziustempel ist es an den meisten Tagen angenehm ruhig. Auf einer der zahlreichen Bänke kann man wunderbar pausieren.

Schade, dass wir den Tempel nicht von innen besichtigen konnten, da er leider bei unserem Besuch, wegen Renovierungsarbeiten, geschlossen war.

Konfuzius lebte ca. 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Zu seinen Lebzeiten herrschte im Land größte Unordnung, was Konfuzius bewog, über Regeln für eine bessere Gesellschaft nachzudenken. Seine Grundthese war, das jeder seinen Platz haben müsse und aus diesem Grunde definierte er die fünf Beziehungen, welche das Machtgefüge der Gesellschaft bestimmen sollen. Unter anderem forderte er, das sich der Mann der Frau unterordnen müsse, oder war es doch umgekehrt?


Konfuzius sprach: "Wer Geistern dient, die nicht seine eigenen sind, ist ein Schmeichler. Wer eine Gelegenheit zu rechtschaffenem Tun sieht, sie aber nicht ergreift, der ist ein Feigling."

Endlich konnten wir im unseren sehr komfortablen 5***** Hotel Jiangxi Grand Hotel in Beijing die Zimmer beziehen und unserer Müdigkeit frönen und endlich schlafen. Welch ein erhabenes Gefühl!

Yonghegong - Lamatempel

Im Gegensatz zum angenehm ruhigen Konfuziustempel zieht der Lamatempel wesentlich mehr Gläubige und Touristen an.
Vielleicht liegt das neben einer schön renovierten Anlage auch daran, dass der Lamatempel als Beijings "zuverlässigster" Tempel gilt. Man sagt, die Wünsche, für welche man hier betet, werden wahr.

Yonghegong ist der größte buddhistische Lamatempel in Beijing, sein Name bedeutet soviel wie Palast der Harmonie und des Friedens.

Der Lamatempel befindet sich vom Konfuziustempel nur wenige Meter entfernt an der nördlichen 2.Ringstrasse.

Unsere erste Rischka-Fahrt brachte uns in das chinesische Viertel von Peking. Chinesisch deshalb, weil sich in den Hutongs (zu deutsch: Durchlass') das Leben der Einheimischen am besten nachvollziehen lässt. Was sehr lustig war.


Natürlich hatten wir zwei, wie immer bei Arti´s, richtig Glück!

Nach kurzer Strecke bekam unsere Rischka einen Platten und das genau auf Otti´s Seite. War doch schon sehr seltsam war, sollte er etwa Gewichtsprobleme haben??

In der Vertragswerkstatt

 

Unser kleiner chinesischer Fahrer fuhr mit uns zwei "Fußlahmen" bis zum nächsten Halt.
Auf einem der vielen Märkte innerhalb der Hutongs, in welchem wir kaum von den Händlern zum Warenkauf aufgefordert wurden, ließ er dann seinen Drahtesel unter freiem Himmel reparieren. Überall nur liebe und freundliche Gesichter. Man wurde immer mit einem
freundlichen Ni hau begrüßt.

Die Truppe beim Einsteigen der Rikschas

Auf geht´s zur Rikschafahrt

Unser letzter Stopp, war die Besichtigung eines Hofhauses. Es sind Häuser die den bedürftigen Menschen, von der Regierung kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Sie sind sehr klein und haben einem Innenhof.
Diese Menschen sind einfach nur glücklich. So langsam müssen diese Häuser leider den hohen Wolkenkratzern weichen.

Otti mit der Gastfamilie

Einfach nur liebenswert !

Chinesische Mauer

 

Schutzwälle, um mongolische Volksstämme den Zugang nach China zu versperren, wurden schon um 200 v.Ch. und später gebaut, aber erst in der Ming Dynasty um 1500 n.Ch. hat man diese Wälle miteinander verbunden, sodass daraus die heute existierende große Mauer entstand. Sie erstreckt sich 6000 bis 7000 km durch den Nordwesten Chinas. Teilweise hat man sie restauriert, so u.a. in Badaling, etwa 80 km nördlich von Peking. Am Fuß ist die Mauer im Schnitt 7 m breit, auf der Krone 6 m. Die Höhe variiert zwischen 7 - 10 m, örtlich auch bis 15 m. Alle 200meter, wurden Wachtürme errichtet die als Unterkunft für das Wachpersonal und als Relaisstation für Nachrichten fungierten. Das Nachrichtensystem bestand aus Feuer, Rauch und Spiegel. So konnte man Nachrichten relativ schnell weiterleiten. Da sich die Mauer bei Badaling der bergigen Landschaft anpasst besteht sie auf der Mauerkrone fast nur aus Treppen, die teilweise sehr steil sind. Ersteigt man die Mauer aber auf einem Bergrücken so hat man einen wunderbaren Blick auf die umliegende Bergwelt.

Ein bewegender Moment, einmal auf der chinesischen Mauer zu stehen.

 

In einem 40 km² großen Talkessel ca. 50 km nördlich von Peking liegen die Ming-Gräber.

Hier sind 13 von 16 Kaisern aus der Ming-Dynastie mit ihren Frauen und Konkubinenbegraben. Der dritte Ming-Kaiser Yongle (reg.1403-1425) wählte diese Grabstätte nach geomantischen Gesichtspunkten aus. Er war es auch der die chinesische Hauptstadt von Nanjing nach Peking verlegte. Die Marmorstatuen die beidseitig auf der Geisterallee aufgestellt sind, gelten als die besterholtesten, mingzeitlichen Statuen. Auf der Straße sind 12 Tierpaare und 6 Menschenpaare aufgestellt.

Halle des Volkes

Dann fuhren wir zurück nach Beijing und besuchen noch die Abteilung für traditionelle chinesische Naturmedizin im Universitätsklinikum (offizieller Name: Die Union Medizinische Universität Heilkräuter - Forschungsinstitut der Chinesischen Hauptstadt).

Zunächst bekamen wir alle einen Tee angeboten der eigentlich grausig schmeckte aber
total gesund sein soll. Weiter ging es mit einem wohltuendem Fußbad in einem Holzbottich mit irgendwelchen undefinierbaren Kräutern gemixt.
Jeder in unserer Gruppe bekam einen eigenen Masseur/in für eine Fußreflexmassage, einfach himmlisch.

In einem Seminarraum wurden wir dann von einer Ärztin über die Grundlagen der chinesischen Naturmedizin aufgeklärt. Der Vortrag war sehr interessant und kurzweilig.
So erfuhren wir u.a., die Grundlage für diese Medizin die Harmonie/Balance die Gegensätze (jin-jang) sind, die der Arzt herbeiführen muss. Das Gleiche gilt aber auch z.b. für die chinesische Küche, deshalb wichtig ist eine entsprechende Abstimmung der Zutaten, damit das Gleichgewicht der Ione gewährleistet ist. (z.B. Ausgleich der Wirkungen von Litschi-Früchten durch Bananen).


Ein wichtiger Grundsatz ist auch die Bekämpfung der Ursachen und nicht der Folgen einer Krankheit, wie es häufig in der westlichen Medizin der Fall ist. Das Studium der trad. Medizin dauert 7 Jahre, ein erfahrener Arzt kann z.b. 6 verschiedene Arten von Husten erkennen, je nach der Ursache, er fühlt Puls gleichzeitig mit 3 Fingern und kann dabei das Organ erkennen, das nicht in Ordnung ist. Die Diagnose wird u.a. auf der Grundlage dieser Pulsmessung, der Farbe von Augen und Gesicht, Beobachtung der Zunge (ist die blau, bist du ein Chow Chow) sowie Wahrnehmung der Gerüche, aus dem Mund, gestellt.

Nach dem Vortrag wurde mir eine Akupunktur an der Schulter, wegen meiner Schmerzen, " Geschenk aus Deutschland", gemacht, die tatsächlich auch sofort Wirkung zeigte. Dann kamen drei Professoren jeweils mit einem Dolmetscher und untersuchten alle, die es wünschten.


Pulsmessung und Zungenbeschau ist kostenlos, lediglich für die empfohlenen Naturheilmittel muss man bezahlen.
Von eben diesen, haben wir gleich mal für 360€ eingekauft, man will ja gesund (werden) bleiben!!

Aber wir müssen sagen, es hat wirklich geholfen.
Viele Reisen in ferne Länder haben wir ja schließlich noch geplant.!

Heinz studiert die Preisliste


Die Wände waren mit Dankesschreiben aus aller Welt behangen.
Menschen denen hier geholfen wurde.
Es war ein einmaliges Erlebnis, über das wir noch öfter sprechen werden.


Sommerpalast

Der Sommerpalast breitet sich auf einem Gelände von 2,9 qkm aus und wurde ursprünglich 1764 fertiggestellt, 1860 aber von Europäern zerstört und in der Zeit von 1885 bis 1895 wieder aufgebaut.


Seit 1998 gehört er zum Unesco Weltkulturerbe.
Auf dem Gelände befinden sich auch die Halle der Langlebigkeit, die den Park dominiert, sowie einen 728m langen Wandelgang mit mehr als 8000 verschiedenen Bildern, die verschiedene Geschichten darstellen.


Nördlich des Hügels der Langlebigkeit befindet sich die Suzhou Straße, ein Kanal, der auf beiden Seiten von schmalen Wegen begrenzt wird an denen traditionelle Geschäfte stehen. Hier werden verschiedene Andenken verkauft (Kalligraphien, Keramik, etc.).
In diesem Bereich befindet sich auch das Marmorschiff, welches von der Kaiserwitwe mit Mitteln aus dem Militärbudget errichtet wurde.


Der künstlich angelegte Kunming See ist 2,2 qkm groß aber nur etwa 1,5m tief und nimmt einen Großteil der Anlage ein. Eine Brücke mit 17 Bögen verbindet das Ufer mit der im See befindlichen Nanhu Insel.


Besonders schön ist es bei gutem Wetter den ganzen See zu umwandern oder eines der kleinen Ruder- oder elektrischen Boote zu mieten.
Für größere Gruppen stehen spezielle "Drachenboote" bereit.

 

Dann hieß es nur noch, von unserem tollen Reiseleiter Li Abschied zu nehmen.
Er hat uns wirklich
in Beijing super betreut und der Abschied fiel uns sehr schwer.

Ein letztes Winken und er verschwand in der Menschenmenge.

Der Transfer zum Flughafen dauerte nicht lange, und auch die Abfertigung erfolgte sehr zügig.

Flug nach Xian ist unser nächstes Ziel


Pünktlich um 17.00 Uhr startet die Boeing 767-200 der Air China. Nach Xi'an sind es etwa 1000 km Luftlinie, die wir in ca. 1 3/4 Stunden bewältigen. Gegen 18.45h abends landen wir in einem Nachbarort von Xi'an, wo sich der Flughafen befindet. Von hier sind es noch ca. 80 km mit dem Bus zu fahren.


Die Abfertigung und Gepäckausgabe gehen sehr schnell voran und bereits nach ca. 20 Minuten sind wir fertig, fahren mit einem Reisebus nach Xi'an. Sie ist die älteste Hauptstadt Chinas und empfängt uns auch hier mit herrlichem Sonnenschein.

Xian liegt in einem Talkessel umringt von Bergen. Es weht kaum ein laues Lüftchen.
Die Shaanxi Region ist der Schwerpunkt für die Schwerindustrie und den Kohleabbau.
Es macht sich natürlich in der Luft bemerkbar.
Hier, sowie in Peking laufen viele Chinesen mit einem Mundschutz durch die Strassen.
Für uns doch ein ungewohntes Bild.

Wo ist denn unser Fahrrad ?

Glockenturm

Wasserspiele


Im muslimischen Viertel selbst, konnte man herrlich umherwandern, sich die Verkaufsstände ansehen, lokale Spezialitäten probieren und ich (Otti) konnte einfach den Gerüchen
nicht wiederstehen. Sechs leckere Lammspieße (hoffentlich war´s auch Lamm) auf dem
Grill zubereitet, schmeckten einfach nur köstlich Dazu diese einmalige Atmosphäre um uns herum, nur toll!

Es steigen herrliche Düfte in die Nase

Imbissküche

Fleischlieferung, Schälripple ??

Schoof Schäddel

Überall dampft es

Bambuskörbe zum Garen

 

Sieht lecker aus

Schafhaltung in China

Garküche, na dann guten Appetit !

Kakerlaken Spieße

Imbiss

Im Zentrum findet man die Große Moschee, die mehr an einen chinesischen Tempel erinnert, wären da nicht die Moslems, die in der Moschee selber beten würden.
Diese Anlage ist wunderschön und lässt das Herz höher schlagen.
Die Moschee sieht zwar aus wie eine typische chinesische Tempelanlage, aber sieht man genauer hin, findet man zahlreiche arabische Kalligraphien. In der großen Gebetshalle sind alle Suren des Koran auf Holztafeln geschnitzt, die eine Hälfte auf chinesisch, die andere auf arabisch.

Nach de Besuch dort, bummelten wir gleich morgens durch das muslimischen Viertel, ganz in der Nähe der Opiumgasse. Von dem hektischen Treiben des Vorabends war jetzt nicht mehr viel zu spüren.

Alle Vögel sind schon da

Besonders beeindruckt hat uns die große Stadtmauer, sie umgibt die Altstadt von Xi'an.

Die Stadtmauer von Xi'an wurde zwischen 1374 und 1378 erbaut und in den 1980er Jahren renoviert. Sie ist die einzige vollständig erhaltene Stadtmauer in China. Mit einer Gesamtlänge von insgesamt 13,6km umschließt sie die Innenstadt von Xi'an. Vom Aufbau her ist sie ein ummauerter Erdwall. Ihre Breite beträgt am Sockel 18m, an der Krone 12m. Ihre Höhe beträgt 12m. 4 Tore (Nordtor, Westtor, Südtor und Osttor) gewährten früher einen durch Zugbrücken geschützten Zugang zu der Stadt. Diese Zugbrücken wurden morgens durch ein Signal des Glockenturms heruntergelassen und am Abend durch ein Signal des Trommelturms wieder hochgezogen.

Terrakotta Armee

Heute erwartet uns die größte Attraktion Xian's und wohl eine der bedeutendsten archäologischen Sehenswürdigkeiten in ganz China - die Terrakotta-Armee Tausende überlebensgroße Terrakotta-Soldaten in Kriegsformation sollten den ersten Kaiser von China in die Unsterblichkeit begleiten. Nach einem kräftigen Frühstück steigen wir um 8.30 Uhr in den Reisebus ein und fahren von Xi'an ca. 35 km nach Osten. Der Weg führt durch eine fruchtbare Lößebene.


Die Terrakotta-Armee - einer der großartigsten Funde der Geschichte der Archäologie - verdankt die Nachwelt dem ersten Kaiser von China, Qin Shi Huangdi (259-210 v. Chr.). Er ließ 247 v. Chr. am Fuß des Li-Berges eine gigantische Grabanlage errichten, die als seine zukünftige Nekropole dienen sollte. Die Bauarbeiten dauerten 37 Jahre und nach Fertigstellung umfasste die Grabanlage ein Gebiet von insgesamt 225 qkm. Etwa 700.000 Zwangsarbeiter, Künstler und Architekten schufen eine Welt aus Flüssen, Seen und Modellen von Palästen und platzierten davor eine gewaltige tönerne Armee, die dem Kaiser auch im Jenseits uneingeschränkte Macht sichern sollte.

'Entdeckt wurde die Anlage im Jahre 1974 zufällig von einem Bauern, der einen Brunnen bauen wollte. Zur Belohnung bekam er von der Regierung ein gebrauchtes Fahrrad. Bisher ist nur ein Bruchteil der Fläche der Gesamtnekropole erforscht und ausgegraben. Die eindrucksvollsten bisherigen Funde sind die 7300 lebensgroßen tönernen Krieger, die bis zum heutigen Tage in drei Gruben freigelegt wurden. Jährlich pilgern hier ca. 3 Mio. Touristen aus der ganzen Welt zu diesem Platz.

Felix & Otti in der großen Terrakotta Halle
Das eigentliche Mausoleum Qiu Shi Huangdis befindet sich vermutlich unter einem Hügel, 1,5 km vom Figurenfeld entfernt. Der einst 120 m hohe Tumulus ragt heute noch 47 Meter auf. Historischen Aufzeichnungen zufolge befindet sich unter ihm der miniaturisierte Nachbau von ganz China mit z.b. mechanischen Einrichtungen, die künstliche Miniaturflüsse zum fließen brachten. Bis heute hat man aber dort noch nicht mit den Ausgrabungen begonnen, da die Archäologen noch nicht den Haupteingang finden konnten. Und auch das Geld für die kostspieligen Forschungsarbeiten fehlt. Man rechnet damit, dass in und um Xi'an noch sehr viel Überraschendes zu entdecken gibt.
Die Museumsanlage mit 4 großen Hallen, die die bisherigen Funde beherbergen und sichern, erreicht man vom großen Parkplatz über eine Straße.

Die Museumsanlage erreichen wir gegen 9.45h und richten unsere Schritte zunächst in die größte Halle, in der sich unter einem riesigen Dach die größte Grube mit den am besten erhaltenen und rekonstruierten Terrakotta-Soldaten befindet. Sie enthält ca. 6000 Soldaten, die den rechten Flügel der kaiserlichen Garde bilden. Die lebensgroßen Pferde- und Kriegerfiguren sind aufgereiht in Schlachtordnung in elf Korridoren.

Die gesamte Anlage war einst von Balken und einer drei Meter dicken Erdschicht bedeckt. Im Laufe der Zeit verfaulten die Balken, die Decke stürzte ein und begrub unter sich die Soldaten. Deswegen sind die Funde ziemlich beschädigt und werden aufwendig renoviert.

In der vierten Halle befindet sich ein Museum, in dem verschiedene Funde aus den Gruben ausgestellt sind. Die größte Attraktion der Ausstellung sind zwei vergoldete Bronzewagen mit Pferden, die in der Nähe gefunden wurden. Maßstabsgetreu bilden die aus 3.000 Einzelteilen bestehenden Gefährte einen Reise- und einen Begleitwagen des Qin-Kaisers nach.

 

Der einstige Feldherr Qin Shi Huangdi ernennt sich zum "Ersten Kaiser" von China

In einem Nebenraum kann man auch eine Fotoausstellung sehen, wo die Entwicklung der Forschungsarbeiten und die Veränderungen der Landschaft um die Grabnekropole seit 1974 dokumentiert sind. In dieser Halle befindet sich auch ein großer Museumsladen, in dem man u.a. verschiedene Bücher und Alben über Xi'an und die Terrakotta-Armee sowie Nachbildungen der Tonsoldaten kaufen kann.

Begrüßung alter Veteranen

Die Auswahl an den Soldatenfiguren ist riesengroß - von solchen in Originalgröße bis zu wenige Zentimeter kleinen Figuren. Alle sie werden in einer museumseigenen Werkstatt originalgetreu nachgebildet.
Wir haben Glück, im Museumsladen sitzt gerade der Bauer, der 1974 die sensationelle Entdeckung gemacht hat, und signiert uns ein gekauftes Buch. " Macht im Tod "
Er ist inzwischen ein reicher und in China sehr bekannter Mann geworden.


Im vorderen Bereich der Halle sind die renovierten Pferde- und Soldatenfiguren (u.a. stehende und kniende Bogenschützen, gepanzerte Speerträger) angeordnet, die Reihen dahinter befinden sich noch im Originalzustand wie bei der Grubenöffnung - d.h. zerfallen und beschädigt.
Die gesamte Formation ist ca. 210 m lang und 60 m breit. Am Ende der Halle stehen einzelne Figuren, die gerade restauriert wurden.

Die Figuren wurden von mehr als 1000 Arbeitern in Fließbandfertigung aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt. Die Unterkörper sind massiv und die Oberkörper, wegen dem sonst zu großem Gewicht, hohl.
Die Köpfe wurden dann getrennt hergestellt und später befestigt. Das Faszinierendste daran ist, das jedes Gesicht individuell gestaltet ist und keines dem anderen gleicht.
Es sieht so aus, als habe jeder Soldat aus Kaisers Armee für das jeweilige Gesicht Modell gestanden.


Die Detailtreue ist wirklich erstaunlich. Nicht nur, dass die Gesichtsausdrücke so individuell und unterschiedlich gestaltet sind, es wurden sogar die Lebenslinien auf den Innenseiten der Hände nachgebildet. Alle Soldaten sind ca.180 cm groß.
Die Krieger waren ursprünglich bunt bemahlt und trugen hölzerne Waffen.
Im Laufe der Zeit verfaulte das Holz und deshalb fehlen sie heute ebenso wie die hölzernen Pferdewagen. Es gibt aber auch Theorien, die besagen, dass sie echte Waffen trugen und die Grabanlage später von Feinden geplündert wurde, um die Waffen zu rauben.

Zur Bemalung der Figuren wurde u.a. die Farbe Purpur verwendet, die schon damals künstlich hergestellt wurde, obwohl in Europa erst im XIX. Jh. entdeckt wurde, wie man sie chemisch herstellen kann. Man vermutet heute, dass alle Arbeiter und Künstler, die an der Grabanlage gearbeitet haben, auf einen Befehl des Kaisers lebendig begraben wurden, um das Staatsgeheimnis der Nekropole zu wahren.
Es ist sonst nicht erklärbar, dass keine Aufzeichnungen und Überlieferungen über die Anlage bekannt wurden.


Das Soldatenfeld in der Halle kann man von Gängen betrachten, die an den Hallenwänden entlang führen und teilweise deutlich höher als die Tonkriegergruben gelegen sind (wie von Balkonen aus), ich wollte die Gelegenheit nutzen, einige Fotos und Filmaufnahmen zu machen aber leider streikte meine Filmkamera gerade in diesem Augenblick.

In der zweiten, kleineren Halle sind unten in der Grube kleinere abgetrennte Räume zu sehen. Hier befinden sich nur einige wenige Soldatenfiguren. Man interpretiert sie als Darstellungen der Mitglieder der militärischen Führung. Danach gehen wir in die dritte, auch sehr große Halle, die eine weitere Grube überdacht. An dieser Stelle arbeiten noch die Archäologen, und die meisten Tonsoldaten wurden noch nicht freigelegt. Man kann hier beobachten, in welchem Zustand sich die Figuren befinden, nachdem die eingestürzte Erdschicht entfernt wurde, und was für ein Puzzle es ist, die einzelnen Figurenteile und Scherben zusammenzufügen. In den Vitrinen an den Hallenwänden sind einige typische und charakteristische Figuren ausgestellt: z.B. ein General, kniender Bogenschütze, stehender Bogenschütze, ein Soldat mit Pferd, etc).

Deutscher Kunststudent als Mitglied der Terrakotta-Armee 2006

Der 26-Jährige deutsche Kunststudent Pablo Wendel als Terracotta-Krieger neben einem Graben mit hunderten Terracotta-Kriegern Terrakotta-Armee verkleidet und damit den Ärger der Polizei auf sich gezogen.Er bastelte sich einen dunkelbraunen Kampfanzug komplett mit Tunika und Helm und mischte sich damit im Museum Sein Kostüm war so perfekt, dass die Museumswächter Schwierigkeiten hatten, ihn zwischen den Figuren zu entdeckten. "Ich ging in den Bereich, in dem er vermutet wurde, schaue mich um und sah ihn nicht", wurde einer der Wächter zitiert.

"Er sah einfach aus wie ein Terrakotta-Krieger der Student, der als Pablo oder mit seinem chinesischen Namen Ma Lin identifiziert wurde, sei schon seit seiner Kindheit von der Terrakotta-Armee fasziniert. Er gab an, er habe eigentlich nur ein Foto von sich nahe der Ausgrabungsstätte machen wollen. Der Anblick der Krieger habe ihn dann aber überwältigt. Weil der Student die Figuren nicht beschädigte, wurde er nach einer Ermahnung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Gegen 12.00 Uhr endete unser Besuch im Museums und wir fuhren zu einem Restaurant, wo wir eine einstündige Mittagspause einlegten.

Das Mittag - und Abendessen, wird immer an einem runden Tisch serviert.
Wir haben 4 Tische für jeweils 10 Personen. In der Mitte befindet sich immer eine Drehscheibe, sodass sich jeder von den chinesischen Köstlichkeiten bedienen kann.
Gegessen wird mit Stäbchen. Bevor man aber verhungert, darf man auch ein Gabel benutzen.
Messer kennen die Chinesen scheinbar nicht, oder doch??

Leckeres Bier kostet 10 Yuhan (1€ )

.......weiter geht es mit China Teil 2